Die psychische Gesundheit wird stark vom Gehirn beeinflusst – doch auch der Darm spielt eine bedeutende Rolle. Die Darm-Hirn-Achse verbindet Mikrobiom, Immunsystem und Nervensystem zu einem komplexen Kommunikationsnetzwerk. Neue Forschungsergebnisse zeigen: Veränderungen in der Zusammensetzung der Darmflora können mit ängstlichen Verstimmungen, Depressionen und anderen affektiven Störungen zusammenhängen (Dinan & Cryan, 2017).
Der Darm kommuniziert über den Nervus vagus, hormonelle Signalwege und immunologische Botenstoffe mit dem Gehirn. Zudem beeinflusst das Mikrobiom die Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin, Dopamin und GABA, die eine zentrale Rolle für Emotionen, Stressregulation und Schlaf spielen (Strandwitz, 2018).
Studien zeigen, dass Menschen mit Depressionen oft eine reduzierte bakterielle Vielfalt aufweisen und eine Verschiebung in der Zusammensetzung ihrer Darmflora zu beobachten ist (Jiang et al., 2015). In Tiermodellen förderte eine gestörte Darmflora angstähnliches Verhalten über Veränderungen an GABA-Rezeptoren im Gehirn (Bravo et al., 2011). Eine klinische Studie konnte zudem belegen, dass eine probiotische Kombination aus Lactobacillus helveticus und Bifidobacterium longum depressive Symptome deutlich lindern kann (Messaoudi et al., 2011).
Ein weiteres Schlüsselelement ist die Entzündung: Ein gestörtes Mikrobiom kann die Darmschleimhaut schädigen und zu einer erhöhten Durchlässigkeit führen („Leaky Gut“), was systemische Entzündungen begünstigt. Diese Entzündungen werden wiederum mit Depressionen und Stressstörungen in Verbindung gebracht (Kelly et al., 2015).
Therapeutisch sinnvoll sind eine ballaststoffreiche, pflanzenbetonte Ernährung, die Vermeidung entzündungsfördernder Lebensmittel und die gezielte Gabe von Probiotika. Produkte wie puragut, die eine Vielfalt an stabilen, sorgfältig ausgewählten Bakterienstämmen enthalten, können helfen, das Mikrobiom auszugleichen und die psychische Resilienz zu fördern.
Fazit: Angst und Depressionen sind vielschichtige Erkrankungen, bei denen der Darm eine wichtige Rolle spielt. Die Stärkung der Darmflora bietet einen vielversprechenden, ganzheitlichen Ansatz zur Unterstützung der psychischen Gesundheit.
Rechtlicher Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und ersetzt keine ärztliche Diagnose oder Behandlung. Bei Beschwerden oder gesundheitlichen Fragen sollte stets eine medizinische Fachperson konsultiert werden. Für eventuelle Nachteile, die aus der Selbstanwendung der hier gegebenen Informationen entstehen, wird keine Haftung übernommen.
Quellen
Dinan, T. G., & Cryan, J. F. (2017). Gut instincts: microbiota as a key regulator of brain development, ageing and neurodegeneration. Journal of Physiology, 595(2), 489–503
Strandwitz, P. (2018). Neurotransmitter modulation by the gut microbiota. Brain Research, 1693, 128–133
Jiang, H., et al. (2015). Altered gut microbiota profile in patients with generalized anxiety disorder. Journal of Psychiatric Research, 63, 1–7
Bravo, J. A., et al. (2011). Ingestion of Lactobacillus strain regulates emotional behavior and central GABA receptor expression in a mouse via the vagus nerve. PNAS, 108(38), 16050–16055
Messaoudi, M., et al. (2011). Assessment of psychotropic-like properties of a probiotic formulation (Lactobacillus helveticus R0052 and Bifidobacterium longum R0175) in rats and human subjects. British Journal of Nutrition, 105(5), 755–764
Kelly, J. R., et al. (2015). Breaking down the barriers: the gut microbiome, intestinal permeability and stress-related psychiatric disorders. Frontiers in Cellular Neuroscience, 9, 392