Helicobacter pylori

Helicobacter pylori: Wenn der Magenkeim den Darm aus dem Gleichgewicht bringt

Der Name Helicobacter pylori ist vielen bekannt – meist in Verbindung mit Magengeschwüren oder Gastritis. Doch neuere Erkenntnisse deuten darauf hin, dass der Erreger auch das Darmmikrobiom beeinflussen kann. Viele Betroffene berichten über anhaltende Verdauungsbeschwerden, selbst nach erfolgreicher Eradikation (Hooi et al., 2017).

Helicobacter pylori ist ein spiralförmiges Bakterium, das sich im sauren Milieu des Magens ansiedelt. Weltweit sind etwa 50 % der Bevölkerung infiziert, häufig zunächst ohne Symptome. Komplikationen treten auf, wenn die Magenschleimhaut chronisch geschädigt wird. Typische Symptome sind Völlegefühl, Übelkeit, Appetitverlust oder saures Aufstoßen.

Auch wenn H. pylori primär den Magen besiedelt, können indirekte Effekte auf den Darm entstehen: Eine chronische Infektion kann den pH-Wert im Magen verändern und so Fehlbesiedlungen im Dünndarm (SIBO) begünstigen (Williams & McColl, 2006). Zudem zeigen Studien, dass H. pylori-Infektionen die mikrobielle Diversität im Darm reduzieren können – insbesondere nach einer Antibiotikatherapie (Dash et al., 2019).

Besonders kritisch: Die Eradikationstherapie, bestehend aus Antibiotika und Säureblockern, kann das Mikrobiom nachhaltig stören. Viele Patienten klagen danach über Blähungen, Durchfall oder Reizdarm-ähnliche Symptome. Systemische Entzündungsreaktionen durch H. pylori könnten zusätzlich die Barrierefunktion des Darms schwächen.

Es gibt Hinweise, dass eine H. pylori-Infektion funktionelle Magen-Darm-Beschwerden wie Reizmagen oder Reizdarmsyndrom begünstigen kann. Auch die Entwicklung eines SIBO wird durch gestörte Magensäureproduktion erleichtert (Zhang et al., 2020).

Was hilft bei Beschwerden nach einer Helicobacter-Infektion?

Ein gezielter Mikrobiom-Aufbau mit Probiotika wie Lactobacillus rhamnosus und Bifidobacterium longum kann helfen, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Produkte wie puragut, die stabile, nicht fermentierende Stämme kombinieren, unterstützen zusätzlich die Schleimhautregeneration.

Auch präbiotische Ballaststoffe, etwa Akazienfasern, fördern das Wachstum nützlicher Keime. Maßnahmen zur Regeneration der Darmschleimhaut – beispielsweise mit Aloe Vera oder L-Glutamin – können die Barrierefunktion stärken. Bei anhaltender Magensäureschwäche sollte die Säureproduktion unter ärztlicher Begleitung reguliert werden.

Fazit:
Helicobacter pylori betrifft nicht nur den Magen. Infektion und Therapie können das gesamte Verdauungssystem beeinträchtigen. Eine ganzheitliche Nachsorge, bestehend aus Mikrobiompflege, Schleimhautschutz und Ernährung, hilft dabei, Beschwerden zu lindern und das Wohlbefinden nachhaltig zu verbessern.

Rechtlicher Hinweis:
Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Beschwerden sollte eine gastroenterologisch geschulte Fachperson konsultiert werden.

Quellen

Hooi, J. K. Y., et al. (2017). Global prevalence of Helicobacter pylori infection: systematic review and meta-analysis. Gastroenterology, 153(2), 420–429.

Dash, N. R., et al. (2019). Exploring the impact of Helicobacter pylori on gut microbiome composition. PLOS ONE, 14(6), e0218274.

Williams, C. H., & McColl, K. E. (2006). Review article: proton pump inhibitors and bacterial overgrowth. Alimentary Pharmacology & Therapeutics, 23(1), 3–10.

Zhang, Y., et al. (2020). Impact of Helicobacter pylori infection and eradication on the gut microbiota. Frontiers in Cellular and Infection Microbiology, 10, 437.