Darm-Haut-Achse

Laktobazillen und Hautgesundheit – Gibt es einen Zusammenhang?

Die Bedeutung der Darmgesundheit für das allgemeine Wohlbefinden ist seit langem bekannt – zunehmend rückt jedoch auch der Zusammenhang zwischen dem Darmmikrobiom und der Haut in den Fokus wissenschaftlicher Forschung. Insbesondere Laktobazillen (Lactobacillus spp.) stehen im Verdacht, positiven Einfluss auf verschiedene Hautzustände zu nehmen. Dieser Artikel beleuchtet, ob und wie Laktobazillen die Hautgesundheit unterstützen können.

Die sogenannte Darm-Haut-Achse beschreibt die bidirektionale Kommunikation zwischen dem gastrointestinalen System und der Haut. Eine gestörte Darmbarriere oder eine Dysbiose im Mikrobiom kann systemische Entzündungsprozesse auslösen, die sich in Hautproblemen wie Akne, Ekzemen oder Rosazea äußern können (Bowe & Logan, 2011).

Laktobazillen können über verschiedene Mechanismen wirken. Sie fördern die Produktion von antientzündlichen Zytokinen und unterstützen das Gleichgewicht zwischen pro- und antiinflammatorischen Signalen im Körper (O’Neill et al., 2016). Durch die Bildung von Milchsäure und kurzkettigen Fettsäuren stärken sie die Darmbarriere und verhindern so das Eindringen entzündungsfördernder Substanzen. Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass bestimmte Stämme die Insulinsensitivität verbessern und so hormonell bedingte Hautunreinheiten positiv beeinflussen können.

Eine randomisierte, placebokontrollierte Studie zeigte, dass die tägliche Einnahme von Lactobacillus rhamnosus GG über zwölf Wochen bei Erwachsenen mit Akne die Hautqualität deutlich verbesserte (Fabbrocini et al., 2016). In einer weiteren Studie mit Kindern reduzierte der gleiche Stamm die Häufigkeit und Schwere von Neurodermitis-Symptomen (Kalliomäki et al., 2001). Auch Lactobacillus plantarum konnte in vitro Hautentzündungen und oxidativen Stress mildern (Lew et al., 2018).

Neben der oralen Einnahme gewinnen auch Cremes und Seren mit postbiotischen oder lebenden Laktobazillen an Bedeutung. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass sie das Hautmikrobiom stabilisieren, Rötungen lindern und den Feuchtigkeitsgehalt der Haut verbessern können (Muizzuddin et al., 2012).

Fazit
Die Forschung legt nahe, dass Laktobazillen eine vielversprechende Rolle im Management verschiedener Hauterkrankungen spielen können – sowohl durch ihre Wirkung im Darm als auch direkt auf der Haut. Weitere klinische Studien sind notwendig, doch erste Ergebnisse deuten auf ein großes Potenzial hin, insbesondere bei Akne, Ekzemen und zur allgemeinen Unterstützung der Hautbarriere. Ergänzend kann eine gezielte probiotische Einnahme, etwa mit puragut, die Darm-Haut-Achse positiv beeinflussen.

Rechtlicher Hinweis
Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Beschwerden sollte eine ärztlich oder mikrobiologisch geschulte Fachperson hinzugezogen werden.

Quellen

Bowe, W. P., & Logan, A. C. (2011). Acne vulgaris, probiotics and the gut-brain-skin axis. Gut Pathogens, 3(1), 1.

O’Neill, C. A., et al. (2016). The gut-skin axis in health and disease: A paradigm with therapeutic implications. BioEssays, 38(11), 1167–1176.

Fabbrocini, G., et al. (2016). Probiotics for the treatment of acne: A systematic review. Dermatology and Therapy, 6(2), 235–242.

Kalliomäki, M., et al. (2001). Probiotics in primary prevention of atopic disease: A randomised placebo-controlled trial. The Lancet, 357(9262), 1076–1079.

Lew, L. C., et al. (2018). A probiotic combination reduces oxidative stress and inflammation in patients with type 2 diabetes mellitus. Antioxidants, 7(10), 136.

Muizzuddin, N., et al. (2012). Physiological effect of a probiotic on skin. Journal of Cosmetic Science, 63(6), 385–395.