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Probiotika und Präbiotika: Was sie wirklich für deine Gesundheit tun können

In den letzten Jahren hat die Forschung zu Probiotika und Präbiotika einen regelrechten Aufschwung erlebt. Immer mehr Studien bestätigen die positiven Auswirkungen auf die Gesundheit, insbesondere wenn die Supplementierung gezielt eingesetzt wird. Doch welche Vorteile bieten diese Nahrungsergänzungsmittel wirklich, und was sagt die Wissenschaft dazu?

Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die bei ausreichender Zufuhr einen gesundheitlichen Nutzen bieten können (FAO/WHO, 2001). Sie finden sich in fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt, Sauerkraut oder als gezielte Nahrungsergänzung. Präbiotika hingegen sind unverdauliche Ballaststoffe, die das Wachstum bestimmter nützlicher Darmbakterien fördern, etwa aus Chicorée, Knoblauch oder Akazienfaser (Gibson et al., 1995).

Studien zeigen, dass Probiotika die Verdauung unterstützen, indem sie die Darmbarriere stärken und die Bildung kurzkettiger Fettsäuren anregen (Azad et al., 2018). Zudem modulieren bestimmte Stämme wie Lactobacillus und Bifidobacterium das Immunsystem und fördern entzündungshemmende Zytokine (Sanders et al., 2019). Auch auf die Hautgesundheit können Probiotika positiv wirken, etwa bei Ekzemen oder Akne, durch Regulierung von Entzündungsprozessen (Bowe & Logan, 2011).

In Bezug auf die Psyche zeigt die Forschung, dass ein gesundes Mikrobiom über die Darm-Hirn-Achse die Stimmung beeinflussen kann (Cryan et al., 2019). Hier leisten Probiotika einen Beitrag, indem sie neuroaktive Substanzen wie Serotonin oder GABA beeinflussen.

Präbiotika wiederum fördern gezielt das Wachstum nützlicher Bakterien (Slavin, 2013) und verbessern die Aufnahme wichtiger Mineralstoffe wie Kalzium und Magnesium (Schrezenmeir & de Vrese, 2001). Gleichzeitig können sie helfen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und damit das Risiko für Stoffwechselerkrankungen zu senken (Slavin, 2013).

Auch wenn eine ausgewogene Ernährung oft ausreichend ist, kann eine gezielte Supplementierung von Vorteil sein – etwa bei ballaststoffarmer Ernährung oder nach Antibiotikatherapien. Studien zeigen, dass Probiotika die mikrobielle Diversität erhöhen und Dysbiosen vorbeugen können (McFarland, 2015). Präbiotische Ballaststoffe wie Akazienfaser unterstützen ebenfalls den Aufbau einer stabilen Flora (Scott et al., 2013).

Fazit: Probiotika und Präbiotika bieten vielseitige Vorteile für Verdauung, Immunsystem, Haut und Psyche. Eine gezielte Ergänzung – kombiniert mit einer ballaststoffreichen Ernährung – kann das Mikrobiom nachhaltig stärken und so die Grundlage für ein besseres Wohlbefinden schaffen.

Rechtlicher Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und ersetzt keine ärztliche Diagnose oder Behandlung. Bei Beschwerden oder gesundheitlichen Fragen sollte stets eine medizinische Fachperson konsultiert werden. Für eventuelle Nachteile, die aus der Selbstanwendung der hier gegebenen Informationen entstehen, wird keine Haftung übernommen.

Quellen

FAO/WHO (2001). Health and Nutritional Properties of Probiotics in Food

Gibson, G. R., et al. (1995). Dietary Modulation of the Human Colonic Microbiota

Azad, M. B., et al. (2018). Probiotics and Gut Health. Journal of Nutritional Science

Sanders, M. E., et al. (2019). Probiotics and Immune Function. Journal of Applied Microbiology

Bowe, W., & Logan, A. (2011). Probiotics in Dermatology. Dermatology Research

Cryan, J. F., et al. (2019). The Gut-Brain Axis and Mental Health. Trends in Neuroscience

Slavin, J. (2013). Prebiotic Effects of Dietary Fiber. Nutrition Research Reviews

Schrezenmeir, J., & de Vrese, M. (2001). Probiotics, Prebiotics, and the Gut Microbiota. Journal of Clinical Gastroenterology

Scott, K. P., et al. (2013). The Role of Gut Microbiota in Human Health. Current Opinion in Biotechnology

McFarland, L. V. (2015). Probiotics in Gastrointestinal Disorders. Journal of Clinical Gastroenterology