Antibiotika Darmflora

Synergieeffekte von Bifidobakterien und Laktobazillen – was Studien zeigen

Probiotika werden zunehmend als therapeutische Unterstützung zur Förderung der Darmgesundheit eingesetzt. Besonders die Kombination von Bifidobacterium- und Lactobacillus-Stämmen hat sich in vielen Studien als wirkungsvoll erwiesen. Wissenschaftliche Erkenntnisse beleuchten die synergistischen Effekte dieser beiden Bakteriengattungen.

Lactobacillus-Stämme siedeln sich bevorzugt im oberen Gastrointestinaltrakt an. Sie produzieren Milchsäure, verdrängen pathogene Keime und modulieren das Immunsystem. Bifidobacterium-Stämme hingegen dominieren den Dickdarm. Sie fermentieren Ballaststoffe zu kurzkettigen Fettsäuren wie Acetat und stärken dadurch die Barrierefunktion sowie die Immunabwehr (Gerritsen et al., 2011).

Eine randomisierte Studie zeigte, dass die Kombination von Bifidobacterium lactis und Lactobacillus acidophilus bei Reizdarmsyndrom die Symptome wie Blähungen und Bauchschmerzen signifikant besser reduzierte als eine Monostrain-Anwendung (Andresen et al., 2016). In einer weiteren placebokontrollierten Studie führte die Kombination von Lactobacillus rhamnosus GG und Bifidobacterium breve zu einer deutlichen Linderung der Hautsymptome bei Kindern mit atopischer Dermatitis (Viljanen et al., 2005).

Eine Meta-Analyse von 21 klinischen Studien ergab, dass Mehrstammpräparate mit Laktobazillen und Bifidobakterien wirksamer bei der Vorbeugung von Antibiotika-assoziierter Diarrhoe sind als Einzelstämme (Johnston et al., 2012).

Die Synergie beider Bakteriengattungen reguliert das Zytokinprofil. Es wird die Produktion des entzündungshemmenden IL-10 gefördert, während entzündungsfördernde Zytokine wie TNF-α und IL-6 gehemmt werden. Gleichzeitig unterstützen sie gemeinsam die Schleimhautbarriere und die Balance der Immunantwort.

Die kombinierte Gabe führt zu einer Erhöhung der mikrobiellen Diversität und einer stabileren Kolonisation. Studien zeigen, dass Kombinationen beider Gattungen die Wiederherstellung eines gesunden Mikrobioms nach einer Antibiotikatherapie beschleunigen können.

Die synergistische Anwendung von Bifidobakterien und Laktobazillen bietet daher einen umfassenden Ansatz zur Unterstützung der Darmgesundheit, der Immunregulation und der Prävention funktioneller und chronischer Erkrankungen. Produkte wie puragut, die beide Gattungen enthalten, nutzen diese Erkenntnisse und können zu einer nachhaltig besseren Darmflora beitragen.

Rechtlicher Hinweis

Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und ersetzt keine ärztliche Diagnose oder Behandlung. Bei gesundheitlichen Beschwerden sollte stets eine medizinische Fachperson konsultiert werden. Für eventuelle Nachteile, die aus der Selbstanwendung der hier gegebenen Informationen entstehen, wird keine Haftung übernommen.

Quellen

Andresen, V., et al. (2016). Clinical trial: Probiotic treatment of irritable bowel syndrome with a combination of Bifidobacterium lactis and Lactobacillus acidophilus. Alimentary Pharmacology & Therapeutics, 43(6), 675–689.

Johnston, B. C., et al. (2012). Probiotics for the prevention of antibiotic-associated diarrhea: A meta-analysis of randomized controlled trials. CMAJ, 184(1), 1–8.

Viljanen, M., et al. (2005). Probiotics in the treatment of atopic eczema/dermatitis syndrome in infants: A double-blind placebo-controlled trial. Allergy, 60(4), 494–500.

Gerritsen, J., et al. (2011). Intestinal microbiota in human health and disease: the impact of probiotics. Genes & Nutrition, 6(3), 209–240.