Stress & Psyche – Wie Emotionen den Darm beeinflussen

Der Darm ist kein reines Verdauungsorgan – er ist über Nervenbahnen, Botenstoffe und Immunzellen eng mit dem Gehirn verbunden. Diese sogenannte Darm-Hirn-Achse erklärt, warum Stress, Anspannung oder Ängste sich direkt auf das Bauchgefühl auswirken – im wahrsten Sinne des Wortes.

Stresshormone wie Cortisol verändern nicht nur die Darmmotilität, sondern beeinflussen auch die Zusammensetzung des Mikrobioms. Studien zeigen, dass unter chronischem Stress die Vielfalt der Darmbakterien abnimmt und die Schleimhaut durchlässiger wird. Dadurch können Entzündungsprozesse verstärkt und Reizdarmsymptome ausgelöst oder verschlimmert werden (Süddeutsche Zeitung, 2024).

Auch depressive Verstimmungen, Schlafmangel oder Dauerbelastung verändern die mikrobielle Balance – häufig unbemerkt. Umgekehrt zeigen neue Studien, dass ein ausgewogenes Mikrobiom mit mehr Bifidobacterium und Lactobacillus sogar stimmungsstabilisierend wirken kann (Harvard T.H. Chan School of Public Health, 2021).

Regelmäßige Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen, Yoga oder Spaziergänge im Grünen können helfen, die Stressachse zu beruhigen. Auch soziale Kontakte, Musik oder kreative Tätigkeiten wirken nachweislich stressregulierend – und damit auch darmregulierend.

Der Darm hört mit – jeden Tag.

Rechtlicher Hinweis

Dieser Text dient ausschließlich der allgemeinen Information und ersetzt keine medizinische Beratung. Bei gesundheitlichen Beschwerden oder Fragen zur Ernährung solltest du dich an medizinisches Fachpersonal wenden.

Quellen

Harvard T.H. Chan School of Public Health. (2021). The Microbiome
https://www.hsph.harvard.edu/nutritionsource/microbiome

Süddeutsche Zeitung. (2024). Was der Bauch mit der Psyche zu tun hat
https://www.sueddeutsche.de/wissen/darm-psyche-mikrobiom

Quarks. (2023). Stress und Darm – wie Gefühle den Bauch beeinflussen
https://www.quarks.de/gesundheit/darm-und-psyche