Wie sich das Mikrobiom im Laufe des Lebens entwickelt

Das Mikrobiom begleitet uns von der Geburt bis ins hohe Alter. Es ist nicht statisch, sondern durchläuft verschiedene Entwicklungsphasen, die eng mit unserer Gesundheit, unserer Ernährung und unserem Lebensstil verknüpft sind. Die Zusammensetzung und Vielfalt der Darmbakterien verändern sich im Laufe des Lebens und reagieren empfindlich auf innere wie äußere Einflüsse.

Bereits bei der Geburt beginnt die Besiedlung des Darms. Vaginale Geburten und das Stillen fördern eine frühe Dominanz von Bifidobakterien, die für die Immunentwicklung von zentraler Bedeutung sind. Kaiserschnittgeburten oder der frühe Einsatz von Antibiotika können diesen Prozess stören und langfristig Auswirkungen auf das kindliche Mikrobiom haben (Dominguez-Bello et al., 2010).

Im Kindesalter entwickelt sich das Mikrobiom weiter, beeinflusst durch Umwelt, Nahrung, Infekte oder Medikamente. In dieser Phase ist das System besonders lern- und anpassungsfähig. Ein ausgewogenes Mikrobiom wird mit einem robusten Immunsystem und geringerer Anfälligkeit für Allergien und Entzündungen in Verbindung gebracht (Arrieta et al., 2015).

Im Erwachsenenalter erreicht das Mikrobiom seine höchste Vielfalt. Die bakterielle Zusammensetzung stabilisiert sich weitgehend, ist aber nach wie vor beeinflussbar – durch Stress, Ernährung, Lebensstil, Medikamente oder Umweltgifte. Eine ausgewogene Flora kann dabei helfen, Entzündungen zu regulieren, die Verdauung zu unterstützen und das Immunsystem zu entlasten.

Im Alter nimmt die Diversität des Mikrobioms oft wieder ab. Faktoren wie einseitige Ernährung, weniger Bewegung, Medikamente oder eine sterile Umgebung können dazu beitragen. Diese Veränderungen werden mit einem höheren Risiko für chronische Erkrankungen, Gebrechlichkeit oder kognitive Einschränkungen in Verbindung gebracht (O'Toole & Jeffery, 2015).

Die lebenslange Pflege des Mikrobioms ist daher ein zentraler Baustein für ein gesundes Altern. Eine darmfreundliche Ernährung, ein bewusster Lebensstil und der gezielte Einsatz probiotischer Kulturen wie in puragut können dabei helfen, das bakterielle Gleichgewicht in jeder Lebensphase zu unterstützen.

Rechtlicher Hinweis: Dieser Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt keine medizinische Beratung. Bei gesundheitlichen Beschwerden sollte immer ärztlicher Rat eingeholt werden.
Quellen:

Dominguez-Bello, M. G., Costello, E. K., Contreras, M., Magris, M., Hidalgo, G., Fierer, N., & Knight, R. (2010). Delivery mode shapes the acquisition and structure of the initial microbiota. PNAS, 107(26), 11971-11975.

Arrieta, M. C., Stiemsma, L. T., Amenyogbe, N., Brown, E. M., & Finlay, B. (2015). The intestinal microbiome in early life: health and disease. Frontiers in Immunology, 6, 427.

O'Toole, P. W., & Jeffery, I. B. (2015). Gut microbiota and aging. Science, 350(6265), 1214-1215.