Nützliche Darmbakterien wie Bifidobacterium und Lactobacillus sind essenzielle Mitbewohner unseres Körpers. Sie übernehmen eine Vielzahl wichtiger Funktionen für Verdauung, Immunsystem und sogar unsere Stimmung. Hier sind zehn beeindruckende Fakten über ihre Rolle für unsere Gesundheit:
Sie machen den Großteil der Darmmikrobiota aus
Der menschliche Darm beherbergt etwa 100 Billionen Mikroorganismen. Nützliche Bakterien wie Bifidobacterium und Lactobacillus machen einen Großteil davon aus und sind entscheidend für die Aufrechterhaltung der mikrobiellen Balance (Sender et al., 2016).
Sie trainieren unser Immunsystem
Schon früh im Leben helfen nützliche Bakterien unserem Immunsystem zu lernen, Freund von Feind zu unterscheiden. Sie tragen entscheidend dazu bei, überschießende Immunreaktionen zu verhindern (Belkaid & Hand, 2014).
Sie produzieren Vitamine
Bestimmte Bakterienstämme synthetisieren lebenswichtige Vitamine wie Vitamin K sowie verschiedene B-Vitamine, darunter Biotin, Folat und B12 (LeBlanc et al., 2013).
Sie bilden kurzkettige Fettsäuren (SCFAs)
Durch die Fermentation von Ballaststoffen produzieren sie SCFAs wie Butyrat, Propionat und Acetat, die Entzündungen hemmen und die Darmbarriere stärken (Koh et al., 2016).
Sie beeinflussen die Stimmung
Über die sogenannte Darm-Hirn-Achse beeinflussen Darmbakterien die Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin und wirken sich so positiv auf unsere Stimmung aus (Cryan et al., 2019).
Sie verdrängen Krankheitserreger
Durch Kolonisationsresistenz besetzen sie freie Nischen im Darm und verhindern, dass sich pathogene Keime ansiedeln können (Buffie & Pamer, 2013).
Sie unterstützen die Verdauung
Nützliche Bakterien helfen beim Abbau komplexer Kohlenhydrate und verbessern die Aufnahme von Nährstoffen (Flint et al., 2012).
Sie können Entzündungen lindern
Mehrere Studien zeigen, dass probiotische Stämme die Konzentration entzündlicher Botenstoffe wie TNF-α oder IL-6 reduzieren können (Madsen et al., 2001).
Sie sind individuell unterschiedlich
Jeder Mensch besitzt eine einzigartige Zusammensetzung seiner Darmmikrobiota. Das Mikrobiom ist so individuell wie ein Fingerabdruck (Lozupone et al., 2012).
Sie reagieren auf unsere Ernährung
Eine ballaststoffreiche Ernährung fördert gezielt das Wachstum nützlicher Bakterien, während stark verarbeitete Lebensmittel die Vielfalt der Flora verringern können (David et al., 2014).
Fazit
Nützliche Darmbakterien sind weit mehr als stille Mitbewohner. Sie prägen unsere Gesundheit, unsere Immunabwehr und sogar unser emotionales Wohlbefinden. Wer sein Mikrobiom gezielt pflegt – etwa durch ballaststoffreiche Ernährung und probiotische Unterstützung – kann einen wertvollen Beitrag zu einem gesunden Körper leisten.
Rechtlicher Hinweis
Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Beschwerden sollte eine ärztlich oder mikrobiologisch geschulte Fachperson konsultiert werden.
Quellen
Belkaid, Y., & Hand, T. W. (2014). Role of the microbiota in immunity and inflammation. Cell, 157(1), 121–141.
Buffie, C. G., & Pamer, E. G. (2013). Microbiota-mediated colonization resistance against intestinal pathogens. Nature Reviews Immunology, 13(11), 790–801.
Cryan, J. F., et al. (2019). The microbiota-gut-brain axis. Physiological Reviews, 99(4), 1877–2013.
David, L. A., et al. (2014). Diet rapidly and reproducibly alters the human gut microbiome. Nature, 505(7484), 559–563.
Flint, H. J., et al. (2012). Microbial degradation of complex carbohydrates in the gut. Gut Microbes, 3(4), 289–306.
Koh, A., et al. (2016). From dietary fiber to host physiology: Short-chain fatty acids as key bacterial metabolites. Cell, 165(6), 1332–1345.
LeBlanc, J. G., et al. (2013). Bacteria as vitamin suppliers to their host: A gut microbiota perspective. Current Opinion in Biotechnology, 24(2), 160–168.
Lozupone, C. A., et al. (2012). Diversity, stability and resilience of the human gut microbiota. Nature, 489(7415), 220–230.
Madsen, K. L., et al. (2001). Lactobacillus species prevents colitis in interleukin 10 gene-deficient mice. Gastroenterology, 121(3), 580–589.
Sender, R., Fuchs, S., & Milo, R. (2016). Revised estimates for the number of human and bacteria cells in the body. PLoS Biology, 14(8), e1002533.