Brennende Schmerzen beim Wasserlassen, ständiger Harndrang und das Gefühl einer unvollständig entleerten Blase – typische Symptome einer Blasenentzündung. Besonders belastend wird es, wenn Infektionen immer wiederkehren, ohne dass eine klare Ursache gefunden wird. Neue Erkenntnisse zeigen: Die Darmflora spielt dabei eine bedeutendere Rolle als bisher angenommen (Kramer et al., 2021).
Eine Blasenentzündung (Zystitis) entsteht meist durch aufsteigende Bakterien aus dem Darm, vor allem Escherichia coli. Ein gestörtes Darmmikrobiom begünstigt das Übergreifen krankmachender Keime auf die Blase. Von einer chronischen Blasenentzündung spricht man bei mindestens drei Infektionen pro Jahr oder zwei innerhalb von sechs Monaten.
Studien zeigen, dass die meisten Bakterien, die Harnwegsinfekte verursachen, ursprünglich aus dem Darm stammen. Ein gesundes Mikrobiom hält krankmachende E. coli-Stämme in Schach. Wird das Gleichgewicht gestört – etwa durch Antibiotika, Stress oder schlechte Ernährung – steigt das Infektionsrisiko erheblich (Stapleton, 2016).
Ein intaktes Mikrobiom unterstützt zudem die Barrierefunktion der Blasen- und Darmschleimhaut. Störungen wirken sich oft auf beide Organe aus, da Darm-, Vaginal- und Blasenmikrobiom eng miteinander verknüpft sind. Besonders bei Frauen spielt die räumliche Nähe zwischen Darm, Harnröhre und Scheide eine Rolle.
Antibiotikatherapien können den Darm zusätzlich schwächen und so einen Teufelskreis aus Infektion und gestörter Flora in Gang setzen.
Was hilft bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten?
Ein gezielter Aufbau der Darmflora ist zentral. Probiotika wie Lactobacillus rhamnosus, L. plantarum und Bifidobacterium breve unterstützen nicht nur den Darm, sondern auch die Vaginal- und Blasenflora (Reid et al., 2001). Produkte wie puragut kombinieren stabile Stämme und präbiotische Unterstützung für eine umfassende Regeneration.
Begleitend empfiehlt sich eine darmfreundliche, ballaststoffreiche Ernährung sowie die gezielte Einnahme von Akazienfaser, um das Wachstum nützlicher Keime zu fördern. Auch natürliche Mittel wie D-Mannose, Cranberry-Extrakt oder pflanzliche Urotherapeutika können unterstützend wirken.
Zusätzlich helfen Stressmanagement und ausreichend Flüssigkeitszufuhr, das Immunsystem zu stärken und die Anfälligkeit für Infektionen zu senken.
Fazit:
Chronisch wiederkehrende Blasenentzündungen sind häufig Ausdruck eines gestörten Mikrobioms. Wer den Darm stärkt, schützt auch die Blase. Eine umfassende Strategie aus Mikrobiomaufbau, Schleimhautschutz und Immunmodulation bietet die besten Chancen, die Infektanfälligkeit nachhaltig zu reduzieren.
Rechtlicher Hinweis:
Dieser Artikel dient ausschließlich der allgemeinen Information und ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Beschwerden sollte eine ärztliche oder urologische Fachperson hinzugezogen werden.
Quellen
Kramer, H., et al. (2021). The gut-bladder axis in urinary tract infections. Nature Reviews Urology, 18(11), 683–698.
Stapleton, A. E. (2016). The vaginal microbiota and urinary tract infection. Microbiology Spectrum, 4(6).
Reid, G., et al. (2001). Probiotic Lactobacillus dose required to restore and maintain a normal vaginal flora. FEMS Immunology & Medical Microbiology, 32(1), 37–41.