Das sprichwörtliche Bauchgefühl ist mehr als nur eine Metapher. Die Wissenschaft bestätigt zunehmend, dass unser Darm eng mit dem Gehirn kommuniziert – über ein komplexes Netzwerk aus Nerven, Immunzellen, Hormonen und Botenstoffen. Diese Verbindung wird als Darm-Hirn-Achse bezeichnet und beeinflusst nicht nur unsere Verdauung, sondern auch Emotionen, Verhalten und Denkprozesse (Carabotti et al., 2015; Foster & Neufeld, 2013).
Die Darm-Hirn-Achse beschreibt die bidirektionale Kommunikation zwischen dem zentralen Nervensystem und dem enterischen Nervensystem. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Nervus vagus, die wichtigste Nervenbahn zwischen Darm und Gehirn (Bonaz et al., 2018). Zusätzlich wirken Immun- und Hormonsysteme mit. Neurotransmitter wie Serotonin und Dopamin werden zu einem großen Teil im Darm produziert und beeinflussen unser Wohlbefinden direkt (Cryan et al., 2019).
Die Kommunikation erfolgt auf mehreren Wegen: Über den Vagusnerv senden Darm und Gehirn Signale in beide Richtungen (Breit et al., 2018). Das Mikrobiom beeinflusst hormonelle Signalwege, indem es die Produktion von Botenstoffen wie Serotonin steuert (Yano et al., 2015). Auch immunologische Faktoren spielen eine Rolle, denn entzündliche Prozesse im Darm können die Blut-Hirn-Schranke beeinflussen und dadurch Stimmung und Verhalten verändern (Kelly et al., 2015).
Ein ausgewogenes Mikrobiom fördert die Produktion von Glückshormonen, stärkt die Darmbarriere und unterstützt ein balanciertes Immunsystem (Strandwitz, 2018; Dinic et al., 2021). Umgekehrt kann eine Dysbiose Stressreaktionen verstärken, depressive Symptome fördern und kognitive Prozesse negativ beeinflussen (Cryan et al., 2019; Luna et al., 2021).
Für die praktische Umsetzung bedeutet das: Bei Beschwerden wie Reizdarm, Ängsten oder Burnout lohnt sich ein gezielter Blick auf die Darmflora. Eine ballaststoffreiche Ernährung und fermentierte Lebensmittel können die Balance im Mikrobiom positiv beeinflussen (Deehan & Walter, 2016). Ergänzend helfen Probiotika wie puragut, das speziell für die tägliche Unterstützung einer stabilen, vielseitigen Darmflora entwickelt wurde.
Die Pflege der Darm-Hirn-Achse unterstützt nicht nur die Verdauung, sondern auch mentale Klarheit, emotionale Stabilität und das allgemeine Wohlbefinden.
Rechtlicher Hinweis
Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und ersetzt keine ärztliche Diagnose oder Behandlung. Bei Beschwerden oder gesundheitlichen Fragen sollte stets eine medizinische Fachperson konsultiert werden. Für eventuelle Nachteile, die aus der Selbstanwendung der hier gegebenen Informationen entstehen, wird keine Haftung übernommen.
Quellen
Carabotti, M., et al. (2015). The gut-brain axis: interactions between enteric microbiota, central and enteric nervous systems. Annals of Gastroenterology, 28(2), 203–209.
Cryan, J. F., et al. (2019). The microbiota-gut-brain axis. Physiological Reviews, 99(4), 1877–2013.
Foster, J. A., & Neufeld, K. M. (2013). Gut–brain axis: how the microbiome influences anxiety and depression. Trends in Neurosciences, 36(5), 305–312.
Yano, J. M., et al. (2015). Indigenous bacteria from the gut microbiota regulate host serotonin biosynthesis. Cell, 161(2), 264–276.
Bonaz, B., et al. (2018). Vagus nerve stimulation: a new promising therapeutic tool in inflammatory bowel disease. Journal of Internal Medicine, 285(1), 63–72.
Breit, S., et al. (2018). Vagus nerve as modulator of the brain–gut axis in psychiatric and inflammatory disorders. Frontiers in Psychiatry, 9, 44.
Kelly, J. R., et al. (2015). Breaking down the barriers: the gut microbiome, intestinal permeability and stress-related psychiatric disorders. Frontiers in Cellular Neuroscience, 9, 392.
Strandwitz, P. (2018). Neurotransmitter modulation by the gut microbiota. Brain Research, 1693, 128–133.
Dinic, M., et al. (2021). Gut microbiota as a potential therapeutic target for multiple sclerosis. Current Pharmaceutical Design, 27(7), 944–955.
Deehan, E. C., & Walter, J. (2016). The fiber gap and the disappearing gut microbiome: implications for human nutrition. Trends in Endocrinology & Metabolism, 27(5), 239–242.
Luna, R. A., et al. (2021). The gut microbiome and cognitive development: implications for mental health. Current Opinion in Psychiatry, 34(6), 594–600.