Glück ist nicht nur ein Gefühl – es ist auch eine biochemische Reaktion. Die sogenannten Glückshormone, darunter Serotonin, Dopamin und GABA, spielen eine zentrale Rolle für unsere emotionale Stabilität, Motivation und Lebensfreude. Spannend ist, dass viele dieser Botenstoffe ihren Ursprung im Darm haben. Neuere Studien zeigen: Unsere Darmbakterien haben erheblichen Einfluss auf die Produktion und Regulation dieser Neurotransmitter – eine zentrale Erkenntnis für das Verständnis psychischer Gesundheit (Strandwitz, 2018).
Serotonin: Das Wohlbefinden-Hormon
Rund 90 % des körpereigenen Serotonins wird im Darm produziert, vor allem durch enterochromaffine Zellen, die durch bakterielle Stoffwechselprodukte stimuliert werden.
Bakterien wie Candida, Streptococcus und Enterococcus können direkt zur Synthese beitragen oder Vorstufen (z. B. Tryptophan) beeinflussen (Yano et al., 2015).
Dopamin: Motivation und Antrieb
Dopamin wird vor allem mit dem Belohnungssystem im Gehirn assoziiert.
Darmbakterien wie Bacillus oder Escherichia coli produzieren Dopamin oder beeinflussen seine Vorläuferstoffe wie Tyrosin (Tomasova et al., 2016).
Ein gesundes Mikrobiom kann somit indirekt die Konzentration und Motivation steigern.
GABA: Der Ruhepol unter den Neurotransmittern
GABA (Gamma-Aminobuttersäure) wirkt beruhigend und angstlösend.
Stämme wie Lactobacillus brevis und Bifidobacterium dentium sind in der Lage, GABA direkt zu synthetisieren (Barrett et al., 2012).
Eine ausreichende GABA-Produktion kann stressbedingte Symptome dämpfen und zur emotionalen Ausgeglichenheit beitragen.
Die Rolle des Mikrobioms
Die Balance der Darmflora entscheidet mit darüber, wie effektiv Glückhormone produziert und verwertet werden. Stress, schlechte Ernährung oder Medikamente wie Antibiotika können das Gleichgewicht stören und zu einer reduzierten Hormonproduktion führen.
Wie kann man das Mikrobiom unterstützen?
Ballaststoffe fördern die Bildung kurzkettiger Fettsäuren, die die Produktion von Neurotransmittern unterstützen.
Fermentierte Lebensmittel liefern lebende Mikroorganismen.
Gezielte Probiotikazufuhr, z. B. mit puragut, kann helfen, das Gleichgewicht im Mikrobiom wiederherzustellen und damit auch die Glückhormon-Produktion zu fördern.
Fazit
Unser emotionales Gleichgewicht beginnt im Darm. Die enge Verbindung zwischen Mikrobiom und Neurotransmittern zeigt, wie entscheidend die Pflege unserer Darmflora für psychisches Wohlbefinden ist. Ein gesundes Mikrobiom ist somit nicht nur gut für die Verdauung, sondern auch für die Stimmung.
Rechtlicher Hinweis
Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und ersetzt keine ärztliche Diagnose oder Behandlung. Bei Beschwerden oder gesundheitlichen Fragen sollte stets eine medizinische Fachperson konsultiert werden. Für eventuelle Nachteile, die aus der Selbstanwendung der hier gegebenen Informationen entstehen, wird keine Haftung übernommen.
Quellen
Strandwitz, P. (2018). Neurotransmitter modulation by the gut microbiota. Brain Research, 1693, 128–133.
Yano, J. M., et al. (2015). Indigenous bacteria from the gut microbiota regulate host serotonin biosynthesis. Cell, 161(2), 264–276.
Tomasova, L., et al. (2016). Interactions of gut microbiota with the central nervous system. Physiological Research, 65(Suppl 3), S343–S351.
Barrett, E., et al. (2012). Gut microbes and brain development: the role of microbial GABA production. Frontiers in Cellular Neuroscience, 6, 58.