SIBO steht für "Small Intestinal Bacterial Overgrowth" und beschreibt eine Fehlbesiedlung des Dünndarms mit einer übermäßigen Anzahl an Bakterien, die dort normalerweise nicht in so hoher Konzentration vorkommen sollten. Diese Verlagerung kann zu erheblichen Beschwerden führen: Blähungen, Bauchschmerzen, Völlegefühl, Durchfall oder auch Verstopfung sind typische Symptome.
Im Unterschied zum Dickdarm, der natürlich viele Milliarden Mikroorganismen beheimatet, ist der Dünndarm normalerweise nur schwach besiedelt. Eine übermäßige bakterielle Aktivitat dort kann zu Fehlgärungen führen, die sowohl die Nährstoffaufnahme stören als auch das empfindliche Zusammenspiel der Verdauung beeinträchtigen (Pimentel et al., 2020).
Häufige Ursachen für SIBO sind eine verlangsamte Passagezeit im Dünndarm (z. B. durch Stress, Medikamente oder Darmlähmungen), strukturelle Veränderungen nach Operationen oder eine Störung der Darmbarriere. Auch nach Antibiotikagaben kann SIBO entstehen, wenn das bakterielle Gleichgewicht nachhaltig beeinträchtigt wurde.
Die Behandlung erfolgt meist stufenweise: Zunächst durch eine gezielte Diagnose (z. B. mit Atemtests), dann mit antibakteriellen Strategien (in schweren Fällen auch mit bestimmten Antibiotika), anschließend durch Ernährungsumstellung und langfristige mikrobiologische Stabilisierung. Hierbei können ausgewählte Bakterienstämme wie Lactobacillus plantarum, Lactobacillus rhamnosus oder Bifidobacterium breve eine begleitende Rolle spielen, indem sie das Gleichgewicht im unteren Darmtrakt fördern, ohne den Dünndarm zusätzlich zu belasten.
Produkte wie puragut, die auf bewährte Kulturen in ausgewogener Kombination setzen, können nach ärztlicher Diagnose eine begleitende Ernährungsstrategie sinnvoll ergänzen.
Pimentel, M., Saad, R. J., Long, M. D., & Rao, S. S. C. (2020). ACG Clinical Guideline: Small Intestinal Bacterial Overgrowth. The American Journal of Gastroenterology, 115(2), 165–187.